Zum 1. Oktober geht eine neue Plattform online, die Orientierung und mehr Transparenz in Hamburgs vielfältiger Stiftungslandschaft schafft. Nutzer:innen können erstmals die Fördermöglichkeiten und Angebote von über 200 Stiftungen schnell und intuitiv durchsuchen. Entwickelt wurde die Stiftungs- und Förderdatenbank von der BürgerStiftung Hamburg, dem dort angesiedelten Stiftungsbüro Hamburg und dem Förderberatungsprojekt „Engagement Dock“ in Zusammenarbeit mit der University of Hamburg Business School (Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Hamburg).
Stiftungen – Motor der Zivilgesellschaft in Hamburg und Deutschland
Mit über 1.500 Stiftungen gilt Hamburg als deutsche Stiftungshauptstadt. Alle Hamburger Stiftungen verfügen über ein Gesamtvermögen von mehr als 13 Milliarden Euro. Mit den Kapitalerträgen dieses Vermögens ebenso wie mit Spenden und viel ehrenamtlichen Engagement fördern sie zahlreiche gesellschaftliche Initiativen.
„In der großen Vielfalt an verschiedenen Stiftungen, Themen und Angeboten hier in Hamburg ist es bisher schwierig gewesen, sich zu orientieren. Welche Stiftung unterstützt welche Themen? Welche Stipendien, Preise, Weiterbildungs- oder Unterstützungsangebote gibt es? Unsere neue Datenbank gibt Auskunft. Wir wollen damit eine für alle zugängliche Plattform schaffen, die Menschen und Stiftungen leichter zueinanderfinden lässt.“
Rüdiger Ratsch-Heitmann, Geschäftsführer der BürgerStiftung Hamburg
Die Stiftungsdatenbank: Orientierung, Barrierefreiheit und Zielgruppennutzwert
Zum Launch umfasst die Datenbank über 200 Stiftungsportraits und mehr als 300 verschiedene Förderangebote der eingetragenen Stiftungen. Sie spiegeln die Diversität und Vielfalt des Sektors wider: Die Datenbank enthält Informationen zu wissenschaftsfördernden Stiftungen mit aktuellen Preisausschreibungen über Mentoring-Programme für Kinder und Jugendliche bis hin zu Hilfe für Menschen in Not. Ein einheitlicher Suchmechanismus ermöglicht erstmals, diese Vielfalt zu erfassen, und bietet Orientierung. Davon profitieren vor allem auch die Zielgruppen, die es schwerer haben, Zugang zu Hilfsangeboten zu finden. Die barrierearm gestaltete Datenbank soll zudem weiterhin wachsen und fortlaufend ausgebaut werden.
„Das Projekt ist auch aus wissenschaftlicher Sicht von besonderer Bedeutung: Der Stiftungssektor in Hamburg ist bislang kaum erforscht. Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit der BürgerStiftung Hamburg sind bereits zwei Master- und zwei Bachelorarbeiten entstanden. Das Konzept der Datenbank geht auf diese forschende Kooperation zwischen Studierenden, Professur und BürgerStiftung zurück. Es ist ein beispielhaftes Projekt, das auch in anderen Bundesländern Schule machen könnte„
Prof. Dr. Michel Clement, Professor für Marketing & Media an der University of Hamburg Business School
Partnerschaft zwischen Universität und Stiftungslandschaft wächst weiter
Das Datenbank-Projekt ist nur ein Beispiel der Kooperation zwischen BürgerStiftung Hamburg, Stiftungsbüro und der Universität Hamburg. Die Partner:innen entwickelten zum Wintersemester 2023/2024 gemeinsam die interdisziplinäre Vorlesungsreihe „Management von Stiftungen“, die im vergangenen Sommersemester 2025 zum zweiten Mal stattfand. Bei den öffentlichen Vorlesungsterminen vermitteln hochkarätige Referent:innen aus Hamburger Stiftungen und von der Universität Hamburg praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Kenntnisse zu zentralen Themen des Managements gemeinnütziger Stiftungen. Dazu zählen u.a. rechtliche Grundlagen des Stiftungswesens, Wirkungslogik und -evaluation, operative vs. fördernde Stiftungsarbeit, Organisationsentwicklung, Marketing und die Vermögensverwaltung.
Launch zum Tag der Stiftungen 2025: „Mutig machen. Wie Stiftungen das Miteinander stärken"
Die neue Plattform geht zum Tag der Stiftungen online. Der 1. Oktober ist der zentrale europaweite Aktionstag der Stiftungsszene und findet unter dem Motto „Mutig machen. Wie Stiftungen das Miteinander stärken“ statt. Ziel ist es, die gesellschaftliche Bedeutung von Stiftungen sichtbar zu machen. Das Timing der Veröffentlichung der neuen Datenbank ist somit bewusst gewählt: Mit ihr wird konkret sichtbar, wie Engagement gezielter unterstützt werden kann und wo und wie Stiftungen wirken. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie Stiftungen das Miteinander in Zeiten demokratischer Herausforderungen beleben können.