Neues Förderprogramm: Sechs Millionen Euro für Medienvielfalt und Journalismus

Foto: Sam McGhee / Unsplash

Neues Förderprogramm: Sechs Millionen Euro für Medienvielfalt und Journalismus

Der Media Forward Fund fördert Medienvielfalt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Ziel: mehr Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen, die starke Inhalte publizieren und sich langfristig nachhaltig finanzieren.

Der Media Forward Fund ist als erster länderübergreifender Fund für Journalismusförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz in seine erste Förderrunde gestartet. Sechs Millionen Euro Fördersumme stehen zum Start zur Verfügung. Damit will der Fund Medien, Organisationen und innovative Journalismus-Konzepte unterstützen, die starke, vertrauenswürdige Inhalte publizieren, und so noch mehr unabhängige Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen in der DACH-Region ermöglichen. Ziel ist es, die Vielfalt im Journalismus und somit die Demokratie zu stärken.

Unabhängige Förderung für unabhängigen Journalismus

Geplant sind drei Förderrunden pro Jahr: Die Förderungen belaufen sich entweder auf 200.000 Euro für Projektförderung oder 400.000 Euro für Organisationsförderung pro Medium für zwei Jahre. Für die Fördermittelvergabe wurden Kriterien in den Bereichen Transformation, Nutzerzentrierung, Vielfalt, Unabhängigkeit und Qualität definiert. Es sollen gemeinwohlorientierte Medien gefördert werden, welche die Medienlandschaft und deren Rolle in der Gesellschaft nachhaltig stärken. Bewerbungen sind ab sofort möglich.

Durch den gemeinsame Förderpool stehen die Mittel breit zur Verfügung. So fördert nicht ein Stiftungspartner ein einzelnes Medium, sondern engagiert sich insgesamt für die Stärkung der Medienvielfalt. „Durch die strukturelle Trennung zwischen Geldgebern und unabhängiger Jury ist beim Media Forward Fund nach innen und außen sichergestellt, dass die Geldgeber die Förderentscheidungen nicht beeinflussen,“ erklärt Geschäftsführer Martin Kotynek, das Modell dahinter. Und weiter: „In einer idealen Welt bräuchte es den Fund eines Tages nicht mehr, weil die Transformationskrise der Medienbranche überwunden ist und sich der Qualitätsjournalismus wieder auf funktionierende Geschäftsmodelle stützen kann.“

Zwei Hamburger Stiftungen unter den Initiator:innen

Der länderübergreifende Media Forward Fund wurde auf gemeinsame Initiative der Schöpflin Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz, Allianz Foundation, Volkart Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, Stiftung für Medienvielfalt, ERSTE Stiftung, DATUM-STIFTUNG für Journalismus und Demokratie und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS sowie des Impact Investors Karma Capital und Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit als gemeinnütziger Fund gegründet. Die Entwicklung des Funds wurde zudem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Projektförderung unterstützt.

„Demokratie braucht eine lebendige Medienlandschaft“

„Für eine wehrhafte Demokratie braucht es eine lebendige Medienlandschaft; diese gilt es jetzt mit dem Media Forward Fund zu verteidigen und zu stärken“, erklärt Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. „Das Engagement der Stiftung für den „Media Forward Fund“ ist die konsequente Weiterentwicklung der Presseförderung der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. Diese wurde in den vergangenen Jahren maßgeblich ausgebaut, da auch in etablierten Demokratien wie der unseren faktenbasierte Berichterstattung zunehmend unter Druck gerät. Im Zentrum der Förderungen steht dabei die Verteidigung der Pressefreiheit. Deshalb unterstützen wir mit den „Free Media Awards“ unabhängigen Journalismus in Osteuropa und stärken die Nachrichtenkompetenz durch Projekte wie „Journalismus macht Schule“. Mit dem „Media Forward Fund“ wollen wir gemeinsam mit den anderen Initiatoren die Vielfalt im Journalismus nachhaltig stärken.“


Weitere Informationen unter: www.mediaforwardfund.org

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