Die Demokratie steht weltweit unter Druck – auch in etablierten Demokratien wie Deutschland oder den USA. Autoritäre Rhetorik, Desinformationskampagnen, politische Einflussnahme auf öffentliche Institutionen und gezielte Angriffe auf die Glaubwürdigkeit von Medien, Wissenschaft, Kultur und Justiz nehmen zu. Insbesondere die Entwicklungen in den Vereinigten Staaten unter Donald Trump haben gezeigt, wie schnell Grundpfeiler demokratischer Ordnung ins Wanken geraten können.
Diese Institutionen – Gerichte, freie Presse, unabhängige Wissenschaft und kritische Kultur – fungieren als „Wächter der Demokratie“. Doch wie stark sind sie heute noch? Wie frei können sie agieren – und welche politischen, gesellschaftlichen und finanziellen Bedrohungen gefährden ihre Unabhängigkeit?
Im Rahmen der Hamburger Stiftungstage laden die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., die Rudolf Augstein Stiftung und die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS zur Diskussion mit Hamburger Gestalter:innen in Kultur, Wissenschaft, Medien und Justiz.
Im Anschluss an das Gespräch laden wir herzlich zu einem Empfang ein. Eine Anmeldung vorab ist erforderlich.
Der Einlass beginnt um 19 Uhr Uhr, die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr,
Dr. Melanie Amann ist seitSeptember 2023 stellvertretende Chefredakteurin des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL. Die studierte Juristin arbeitete als Redakteurin bei der Financial Times Deutschland, der FAZ und der FAS, bevor sie 2013 zum SPIEGEL nach Berlin wechselte. Im Februar 2019 übernahm sie die Leitung des SPIEGEL-Hauptstadtbüros und wurde im Mai 2021 Mitglied der Chefredaktion. Amann schreibt über politische und gesellschaftliche Themen sowie über die Justiz. Sie ist regelmäßig Gast in Polit-Talkshows wie dem Presseclub oder Markus Lanz. Als Autorin ist sie u. a. für ihr erstes Buch „Angst für Deutschland. Die Wahrheit über die AfD: wo sie herkommt, wer sie führt, wohin sie steuert“ bekannt, das sie 2017 veröffentlichte.
Sonja Anders ist ab der Spielzeit 2025/26 Intendantin des Thalia Theaters Hamburg. Die gebürtige Hamburgerin arbeitete als Dramaturgin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, dem Staatstheater Stuttgart und dem Thalia Theater Hamburg u. a. mit den Regisseur*innen Stephan Kimmig, Michael Thalheimer und Anne Lenk. Von 2009 bis 2018 war Sonja Anders Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin am Deutschen Theater Berlin, bevor sie 2019 die Intendanz am Schauspiel Hannover übernahm. Sie hat Publikationen veröffentlicht, Lehrtätigkeiten wahrgenommen und ist in diversen Jurys tätig.
Maryam Blumenthal ist seit Mai 2025 Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung in der Freien und Hansestadt Hamburg. In Teheran geboren flieht sie mit ihrer Familie als Zweijährige nach Deutschland und wächst in Bad-Schwartau und Viersen auf. Seit 1998 lebt und arbeitet sie in Hamburg, erst als Erzieherin, dann in der Oberstufe an einer Stadtteilschule. Von 2014 bis 2019 war Maryam Blumenthal Abgeordnete in der Bezirksversammlung Wandsbek und Parlamentarische Geschäftsführerin sowie sozialpolitische Sprecherin in der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Von 2017 bis 2021 war sie zudem Kreisvorsitzende im Kreisverband Wandsbek der Grünen, anschließend bis 2025 Landesvorsitzende in Hamburg. 2020 legt sie ihr Bezirksmandat nieder und wechselt in die Grünen Bürgerschaftsfraktion und ist dort Sprecherin für Sport, Berufliche Bildung, Ausbildungsberufe und Schulpolitik.
Dr. Marc Tully ist seit 2020 Präsident des Hanseatischen Oberlandesgerichts und Mitglied des Hamburgischen Verfassungsgerichts. Er trat 1998 in den höheren Justizdienst der Freien und Hansestadt Hamburg ein und saß von 2014 bis 2018 einem Strafsenat am Hanseatischen Oberlandesgericht vor. Zuvor war er am Landgericht Vorsitzender einer Großen Wirtschaftsstrafkammer und Vorsitzender der Richterdienstkammer. Von 2003 bis 2006 wirkte er zudem als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesgerichtshof.
Welche Rolle die Zivilgesellschaft insbesondere Stiftungen in dem Diskurs einnehmen können, hinterfragen die Moderator:innen Stephanie Reuter, geschäftsführende Vorständin der Rudolf Augstein Stiftung, und Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. Zur Eröffnung begrüßt Ansgar Wimmer, Vorstandsvorsitzender der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und stellvertretender Vorstand des Bundesverbands Deutscher Stiftungen.
Ansgar Wimmer gehört dem Vorstand der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. seit Oktober 2004 an, seit dem 1. Juli 2005 ist er in Nachfolge von Frau Birte Toepfer dessen Vorsitzender. Zuvor leitete er von Juni 2000 bis September 2004 als Beigeordneter (parteilos) den Geschäftsbereich für Kultur, Bildung, Jugend, Soziales und Sport der Stadt Gütersloh. Ins Gütersloher Rathaus kam Wimmer im Jahr 2000 von der gemeinnützigen Bertelsmann Stiftung, wo er seit 1998 als Projektleiter mit Sonderaufgaben unter anderem das Modellprojekt „Bürgerorientierte Kommune“ leitete. Frühere Arbeitserfahrungen sammelte Wimmer bei den Vereinten Nationen (UNCTAD/ Genf) und der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Ansgar Wimmer ist Volljurist und hat als John J. McCloy Scholar einen Master in Public Administration an der John F. Kennedy School of Government (Harvard University/USA) erworben.
Stephanie Reuter ist geschäftsführende Vorständin der Rudolf Augstein Stiftung. Nach einem Verlagsvolontariat studierte sie als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes Journalistik, Volkswirtschaft sowie Kultur- und Medienmanagement – mit Stationen bei dpa, ZDF und SWR. In die Stiftungswelt stieg sie bei der Robert Bosch Stiftung ein, wechselte dann zur Stiftung Zollverein. Im Anschluss war sie Geschäftsführerin des Instituts für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Ihr Engagement für stiftungsfinanzierten Journalismus führte sie für ein Forschungs-Fellowship an die Harvard University. Stephanie Reuter ist Beiratsmitglied des Forums Gemeinnütziger Journalismus, Mitglied des Aufsichtsrats des Thalia Theaters Hamburg und Mitinitiatorin sowie Co-Moderatorin des Webtalks #ImpulseStiften.
Prof. Manuel Hartung ist seit Januar 2022 Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. Zuvor leitete er seit 2019 das Ressort WISSEN der Wochenzeitung DIE ZEIT und war Herausgeber der Magazine ZEIT CAMPUS, ZEIT GERMANY und ZEIT SPEZIAL. Der ZEIT ist Manuel Hartung mit Unterbrechungen seit 2004 verbunden – unter anderem als Chefredakteur von ZEIT CAMPUS, als Geschäftsführer des Tochterunternehmens des ZEIT-Verlags, TEMPUS CORPORATE, und – zwischen 2015 und 2019 – als Leiter des Bildungsressorts CHANCEN. Hartung besuchte die Henri-Nannen-Journalistenschule und studierte Geschichte, Staatsrecht und Psychologie. Er ist Mitglied des Programmrats des Futuriums. Zuvor engagierte er sich unter anderem im Hochschulrat der Hochschule Coburg, im Beirat von Common Purpose Deutschland und im Vorstand der Wertekommission.
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