„Die Jungen haben ein sehr waches Bewusstsein für die Themen unserer Zeit“

Foto: Sven Wied

„Die Jungen haben ein sehr waches Bewusstsein für die Themen unserer Zeit“

Im Rahmen der Hamburger Stiftungstage 2023 unter dem Motto WIR KANN ZUKUNFT sprachen Prof. Dr. Regina Back, Geschäftsführende Vorständin der Claussen-Simon-Stiftung, und Magdalena Blüchert, Geschäftsführende Vorständin der Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung mit dem Stiftungsbüro Hamburg und dem Online Magazin Stiftungswelt. Im Fokus: Next Gen in und für Stiftungen!  Wie Wirtschaft und öffentliche Hand muss sich auch der Dritte Sektor auf eine junge Generation einstellen, die in vielem anders tickt als ihre Vorgänger. Doch was wollen die Jungen eigentlich? Und was können Stiftungen tun, um sie nicht nur als Mitarbeitende, sondern auch als Engagierte zu gewinnen?

 

Stiftungswelt: Frau Back, Sie sind Geschäftsführende Vorständin der Claussen-Simon-Stiftung, die begabte junge Menschen fördert. Schon von Amts wegen haben Sie also viel mit Schülern und Studentinnen zu tun. Wie nehmen Sie diese jungen Menschen, die den sogenannten Generationen Y und Z zugerechnet werden, wahr? Mit welchen Attributen würden Sie diese Altersgruppe beschreiben?

 

Regina Back: Mit Pauschalisierungen bin ich vorsichtig, da sich Menschen individuell stark unterscheiden. Was mir auffällt, ist, dass die jungen Leute, die bei uns arbeiten oder die wir fördern, außergewöhnlich engagiert sind. Sie identifizieren sich stark mit dem, was sie tun, und wollen sich für etwas Sinnvolles einsetzen. Stiftungen haben es da leicht, denn den Sinn unserer Arbeit braucht man, glaube ich, an keiner Stelle zu hinterfragen. Das ist einfach ein toller Mehrwert, den Stiftungen bieten, vielleicht sogar ein Alleinstellungsmerkmal.

 

Magdalena Blüchert: Dem kann ich mich nur anschließen. Was ich erlebe und auch selbst in meiner Stiftung kommuniziere: Wir sind keine harten Karrieristen. Zu uns kommt man, weil man unsere Ziele, die Art der Arbeit und das menschliche Miteinander schätzt. Bei uns gibt es, anders als in vielen Unternehmen, keine strengen Hierarchien. Das heißt nicht, dass sich die Jungen nicht entwickeln möchten, im Gegenteil. Entwicklung heißt für sie aber nicht, möglichst rasch die nächste Karrierestufe zu erklimmen, sondern die Chance, ihre Skills zu verbessern. Natürlich freuen sich auch die Jüngeren über eine Gehaltserhöhung. Aber das ist nicht das, weshalb sie eingestiegen sind.

 

Wie erklären Sie sich diesen Trend bei den Jüngeren zu Jobs, die Sinn versprechen?

 

Back: Ich glaube, das hängt damit zusammen, dass sie ein sehr waches Bewusstsein für die Themen unserer Zeit haben, also für Diskurse wie Diversität oder Partizipation oder Chancengerechtigkeit oder Klassismus. Vieles von dem, was wir Älteren erst im Laufe unseres Lebens erfahren und verstanden haben, ist für sie ganz normal. Und das ist auch der Mehrwert der Perspektiven, den junge Menschen einbringen. Diese gut mit der Lebenserfahrung der Älteren zusammenzubringen, darum geht es.

 

Der generationenübergreifende Austausch steht auch im Fokus der diesjährigen Hamburger Stiftungstage, die unter dem Motto „WIR KANN ZUKUNFT“ im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit stattfinden; die Claussen-Simon-Stiftung spielt dabei eine tragende Rolle. Was genau haben Sie geplant?

 

Back: Zusammen mit anderen Hamburger Stiftungen werden wir am 3. Oktober auf dem Gänsemarkt das sogenannte „Young Future Lab“ bespielen. Ziel ist es, gemeinsam mit jungen Hamburgerinnen und Hamburgern Perspektiven zu entwickeln, wie sich die Zukunft nachhaltig gestalten lässt, und diese zur Diskussion zu stellen. Für uns ist das eine tolle Chance, gerade jungen Menschen zu zeigen, wie innovativ und agil große, operativ tätige Stiftungen wie die unseren unterwegs sind. Das setzt dem gängigen Bild von Stiftungen als eher konservativen Einrichtungen durchaus auch etwas entgegen.

 

Erleben Sie solche Vorbehalte gegenüber Stiftungen auch bei Ihren Stipendiatinnen und Stipendiaten?

 

Foto: Sven Wied

Back: Das ist sehr unterschiedlich. Wir entwickeln und bieten Förderprogramme für begabte junge Menschen, stets fächerübergreifend und meist deutschlandweit. Bestimmte Zielgruppen sprechen wir direkt an, unter anderem Studierende mit Migrationsgeschichte oder aus Elternhäusern ohne akademischen Hintergrund, denn nicht für alle begabten jungen Menschen ist es selbstverständlich, sich als potenzielle Geförderte einer Stiftung zu sehen. Wenn sie dann aber den Schritt gegangen sind, sich beworben haben und aufgenommen wurden, erleben sie etwas ganz anderes als sie vielleicht erwartet haben: Ein sehr offenes, vertrauensvolles Miteinander, in dem die verschiedenen Hintergründe und Lebenserfahrungen als Bereicherung betrachtet werden – auf Basis eines gemeinsamen Wertekanons.

 

Frau Blüchert, welcher Einstellung Stiftungen gegenüber begegnen Sie in Ihrer Tätigkeit als Geschäftsführende Vorständin der Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung (KWB)?

 

Blüchert: Das kommt darauf an, in welche Richtung ich schaue. Wir haben ja eine ganz andere Zielgruppe als die Claussen-Simon-Stiftung. Wir bieten Hilfe für Menschen in höchster Not. Und diese Menschen haben Stiftungen oft gar nicht auf ihrem Zettel als mögliche Anlaufstelle. Deswegen haben wir uns als Stiftung auch bewusst sehr digital aufgestellt, damit wir gut sichtbar sind im Netz. Für viele, die uns dort finden, ist die Begegnung mit einer Stiftung eine ganz neue Erfahrung. Zu uns kommen aber auch einige, die mit etablierten Stiftungen Negativerfahrungen gemacht haben.

 

Was sind das für Negativerfahrungen?

 

Blüchert: Viele fühlen sich nicht auf Augenhöhe angesprochen und vermissen die Wertschätzung, die gerade sie in ihrer Notsituation erfahren sollten.

 

Sind solche Erfahrungen Einzelfälle oder meinen Sie, dass sich dahinter ein grundsätzlicheres Problem verbirgt?

 

Blüchert: Ich würde es als ein Problem bezeichnen, das nicht nur Stiftungen betrifft, sondern Hilfsorganisationen allgemein. Wir haben es in unserer Arbeit durchweg mit traumatisierten Menschen zu tun. Um mit diesen Menschen wertschätzend umgehen zu können, braucht es qualifiziertes Personal mit viel Empathie und Sensibilität. Andernfalls besteht die Gefahr, dass diejenigen, die der Unterstützung am meisten bedürfen, sich vom Hilfesystem insgesamt abwenden und nicht wieder zurückfinden.

 

Back: Ich glaube, was man jetzt schon erkennt, wenn wir beide unsere Perspektiven schildern: Stiftungen arbeiten mit Menschen, das ist unser Kerngeschäft. Und das muss man wollen und können. Man muss die Bereitschaft dafür mitbringen und Empathie – egal, ob es um den Umgang mit Hilfebedürftigen geht oder um den mit begabten jungen Leuten, die sich um ein Stipendium bewerben.

 

Das gilt ja letztlich auch für den Umgang mit dem eigenen Team. Wie können und sollten sich Stiftungen auf ihre jungen Mitarbeiter:innen einstellen, was müssen sie ihnen bieten, um sie dauerhaft an sich und den Sektor zu binden?

 

Back: Unsere jungen Mitarbeitenden erlebe ich als hoch engagiert. Zugleich aber ist bei ihnen das Bewusstsein sehr ausgeprägt, dass die Arbeit nur ein Teil des Lebens ist. Familie, Freunde, Freizeit sind ihnen sehr wichtig. Auf diese Lebenseinstellung, die die heute Jungen von der der älteren Generationen teilweise unterscheidet, müssen Stiftungen natürlich reagieren – und wir tun das auch.

 

Inwiefern?

 

Back: Indem wir zum Beispiel flexiblere Arbeitszeitmodelle eingeführt haben oder die Möglichkeit des mobilen Arbeitens bieten. Am Ende profitieren auch die Älteren davon, dass solche Dinge einfacher und flexibler gehandhabt werden als früher. Wir haben bei uns in der Stiftung zudem eine klare Überstundenregelung; etwas anderes wäre, glaube ich, für junge Leute gar nicht vorstellbar.

 

Werden denn solche Themen bereits im Bewerbungsgespräch angesprochen?

 

Back: Es wird durchaus gefragt, wie man mit Überstunden umgeht und welche Fortbildungsmöglichkeiten es gibt. Die persönliche Weiterentwicklung ist ein großes Thema.

 

Erleben Sie es als positiv, dass das so klar kommuniziert wird? Früher hätte man im Vorstellungsgespräch vermutlich sehr lange überlegt, ob man überhaupt eigene Ansprüche anmelden soll und darf.

 

Back: Der Ton macht die Musik, das gilt auch hier, aber grundsätzlich ist es natürlich legitim, diese Aspekte anzusprechen. Zumal wenn es Themen sind, von denen die Stiftungsarbeit profitiert. So, wie man als Geschäftsführende Vorständin das Ohr am Team haben muss und will, muss ja das Team wiederum das Ohr an den Stipendiatinnen und Stipendiaten haben und herausfinden, was diese brauchen und wollen, und damit dann genauso offen umgehen. Das ist immer ein Geben und Nehmen in beide Richtungen. Das halte ich für essenziell.

 

Frau Blüchert, wie ist das bei Ihnen, wie verändern die jungen Mitarbeiter:innen Ihre Stiftung?

 

Foto: Sven Wied

Blüchert: Wir sind eigentlich immer jung gewesen, viele unserer Mitarbeitenden sind um die 30. Das heißt, wir haben die junge Generation immer mit dabei. Das empfinde ich als sehr positiv, weil diese Generation wirklich etwas verändern will, und zwar auf einem guten Weg, im Dialog mit den Zielgruppen. Und ihre Haltung, Feedback ehrlich anzunehmen und zu überlegen, wie wir die nächsten Projekte besser und passender für die Menschen machen können, für die wir arbeiten, schwappt dann schnell auf andere Altersgruppen über.

 

Ihre Familie, Frau Blüchert, ist bereits in dritter Generation im Stiftungswesen aktiv. Ihr Großvater Walter Blüchert war seit den 1960er-Jahren karitativ tätig, später hat er mehrere Stiftungen gegründet. Sie, Frau Back, leiten eine Stiftung, die Anfang der 1980er-Jahre errichtet wurde. Seither hat sich unsere Gesellschaft rasant verändert. Was bedeutet das für Ihren Umgang mit dem Stifterwillen?

 

Blüchert: Leitspruch unserer Stiftung ist ein Zitat des französischen Politikers Jean Jaurés: Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme. Es sind die Ideen und die Leidenschaften, die wir in die neue Zeit übersetzen. Das bedeutet oft, dass wir anders arbeiten müssen als die Stiftungsgründer.

 

Ein Beispiel?

 

Blüchert: Nehmen Sie das Thema Datenschutz. Meinem Großvater haben die Behörden zu Beginn seiner stifterischen Tätigkeit die Daten von Hilfebedürftigen telefonisch durchgegeben, und er hat diese dann einfach angerufen. Das geht heute natürlich nicht mehr. Heute müssen wir in die Öffentlichkeit treten und sagen: Hallo, es gibt uns, damit die Menschen uns sehen und in einer Notsituation auch erreichen können. Der Grundgedanke ist also derselbe geblieben: Dass wir den Menschen helfen, die nicht oder nicht ausreichend durch das System unterstützt werden. Aber die Wege, wie wir zueinander finden, sind heute andere.

 

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Was meinen Sie, wie Ihr Großvater heute auf die Stiftung schauen würde, wenn er das noch miterleben könnte? Wäre er stolz oder würde er sich wundern?

 

Blüchert: Sicherlich wäre da Stolz dabei. Aber zu Anfang habe ich sehr damit gehadert, in die Öffentlichkeit zu gehen, weil er das gar nicht gemacht hat in seiner aktiven Zeit. Deshalb wusste außer den Behörden und Beratungsstellen kaum jemand, was das eigentlich für eine Stiftung ist und was genau sie macht. Heute versuche ich, den Mittelweg zu finden zwischen genügend öffentlicher Präsenz, um erreicht zu werden, und nicht zu viel Präsenz, damit ich noch in seinem Sinne handle.

 

Back: Bei uns ist die Stifterfamilie im Vorstand und im Stiftungsrat vertreten und trägt so den Geist und die Haltung des Stiftungsgründers Georg W. Claussen weiter. Ziel des Stifters war es, begabte junge Menschen in der Wissenschaft zu fördern und sie in Deutschland zu halten, um dem Braindrain der 1970er-Jahre etwas entgegenzusetzen. Natürlich müssen wir dieses Anliegen in die jetzige Zeit übersetzen und fragen, welche Formen von Förderung junge Menschen in Deutschland heute brauchen, um ihren schulischen, akademischen, künstlerischen und professionellen Weg erfolgreich gehen zu können.

 

Mit Johann Claussen hat die Stiftung gerade einen Enkel des Stifters in den Vorstand berufen. Wie sind Sie mit dieser Veränderung im Vorstand umgegangen?

 

Back: Bevor Johann Claussen sein Mandat aufnahm, haben wir uns zu Gesprächen getroffen. Ich habe ihm erzählt, welche Förderlinien es gibt, was die Stiftung alles macht und tut, wie hier gearbeitet wird, welche Werte uns wichtig sind – also alles, um ihm die Welt, in der wir uns hier bewegen, so nah wie möglich zu bringen. Umgekehrt hat mich natürlich auch interessiert, was ihm wichtig ist, was ihm die Stiftung bedeutet, welche Themen er stärken oder neu einbringen möchte. Dieser Austausch war sehr aufschlussreich für uns beide und hat offengelegt, dass es eine sehr große Schnittmenge und eine gemeinsame Idee davon gibt, was diese Stiftung sein soll und sein kann.

 

Auch in den Gremien vieler anderer Stiftungen vollzieht sich derzeit ein Generationswechsel. Allerdings haben nicht wenige Probleme, ihre oftmals ehrenamtlichen Vorstands- und Beiratsmandate nach zu besetzen.

 

Back: Diese Erfahrung machen wir auch gerade bei der Nachbesetzung eines Vorstandspostens, der nicht für die Stifterfamilie reserviert ist. Denn gerade für Menschen, die voll berufstätig sind, ist die Übernahme eines solchen Ehrenamts eine echte Herausforderung, das muss man schon wirklich wollen.

 

Wie gehen Sie die Nachfolgesuche in diesem konkreten Fall an?

 

Back: Nicht anders als andere Stiftungen auch: Indem alle Beteiligten in ihrem näheren und weiteren Umfeld die Augen aufhalten und potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten identifizieren.

 

Blüchert: Die Frage ist, was man will. Wenn man einfach jemanden braucht, der gut arbeitet, ist das eine Sache. Aber wenn man jemanden möchte, der auch die Werte der Stiftung vertritt, dann ist das deutlich schwieriger. Im Austausch mit anderen Stiftungen denke ich manchmal, dass da jemand wegen der Position und nicht unbedingt wegen der Inhalte im Vorstand sitzt. Solche Karrieristen sind austauschbar.

 

Haben Sie einen Tipp für Stiftungen, die vor der Herausforderung stehen, Vorstandsmandate nach zu besetzen? 

 

Blüchert: Nicht in Aktionismus verfallen und sich Zeit lassen bei der Suche nach dem richtigen Kandidaten, der richtigen Kandidatin. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass der Vorstand zerfällt, weil seine Mitglieder weder miteinander noch im Sinne der Stiftung arbeiten können.

 

Wie stehen Sie zu Überlegungen, Vorstandsämter grundsätzlich zu vergüten, um sie gerade für Jüngere, die stark eingespannt sind in Beruf und Familie, attraktiver zu machen?

 

Back: Diese Debatte wird ja schon länger geführt. Und es gibt auch Stiftungen, die das bereits so handhaben. Ich sehe das nicht ganz unkritisch, weil man durch die Vergütung eine extrinsische Motivation für etwas schafft, das eigentlich durch eine intrinsische Motivation gewährleistet werden soll. So oder so: Man sollte die Verantwortung für ein Mandat in einem Stiftungsgremium nur dann übernehmen, wenn man wirklich dafür brennt. Das ist entscheidend.

 

Blüchert: Das sehe ich genauso. Wenn es bei uns eine Erweiterung des Vorstandes gäbe, käme es für mich auf die Aufgaben an. Sollte es ein beratender Vorstand sein, der rein repräsentative Aufgaben übernimmt, finde ich ein Ehrenamt vollkommen in Ordnung. Man sollte junge Menschen nicht durch Geld gewinnen, weil man dadurch die Falschen anzieht.

 

Back: Es gibt zudem andere Möglichkeiten, ein Vorstandsamt so zu gestalten, dass es auch für jüngere, berufstätige Menschen attraktiver wird.

 

Welche zum Beispiel?

 

Back: Wichtig ist, dass es sich gut vereinbaren lässt mit Beruf und Familie, etwa indem es einen digitalen Zugang zu den Sitzungen gibt und die Mitglieder nicht an jedem Meeting verpflichtend teilnehmen müssen.

 

Umgekehrt fällt es manch Älterem schwer, seinen Vorstandsposten aufzugeben und Platz für Jüngere zu machen.

 

Back: Ja, denn ein solches Amt macht ja auch große Freude. Tatsächlich kommt es immer auf die Haltung und die zukunftsgerichtete Offenheit an, die das physische Alter zu einer relativen Größe machen. Ich bin sicher, dass es gelingen kann, die Verbindung zwischen den Generationen zu halten, mit denen man familiär oder in Stiftungen zu tun hat. Und deswegen nehme ich persönlich radikal und bedingungslos an, was da kommt an Bedürfnissen, Fragen und neuen Themen. Ich möchte Teil dessen sein und bleiben.

 

Foto: Sven Wied

das Interview führte Nicole Alexander vom Magazin Stiftungswelt. 

 

Über die Gesprächspartnerinnen:

 

Prof. Dr. Regina Back, geboren 1969, ist seit 2014 für die Claussen-Simon-Stiftung in Hamburg tätig, anfangs als Programmleiterin der akademischen und künstlerischen Förderprogramme, seit 2015 als Geschäftsführerin und seit 2017 als Geschäftsführender Vorstand. Die Musikwissenschaftlerin ist Mitglied im Kuratorium der Bucerius Law School in Hamburg und im Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper. Seit 2018 hat sie eine Professur für Stiftungsmanagement am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg inne. Dem Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen gehört Back seit 2021 an, 2023 wurde sie zur Co-Sprecherin dieses Gremiums gewählt.

 

Magdalena Blüchert ist Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung in Hamburg und versteht es seit Errichtung der Stiftung im Jahr 2016 als ihre Aufgabe, den Willen ihres 2007 verstorbenen Großvaters, des Verlegers und Finanzmaklers Walter Blüchert, nachhaltig umzusetzen.

 

Über die Claussen-Simon-Stiftung

Die Claussen-Simon-Stiftung fördert begabte junge Menschen auf den verschiedenen Etappen ihrer schulischen, akademischen, professionellen und persönlichen Entwicklung. 1982 durch Georg W. Claussen, damals Aufsichtsratsvorsitzender und zuvor langjähriger Vorsitzender des Vorstandes der Beiersdorf AG anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums als Treuhandstiftung ins Leben gerufen, ist sie seit 2012 eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hamburg. Eine testamentarische Verfügung von Ebba Simon, einer Cousine des Stiftungsgründers, vergrößerte das Stiftungsvermögen 1999 erheblich.

 

Über die Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung

Gemäß des bereits zu Lebzeiten verfügten Wunsches von Walter Blüchert liegt der Schwerpunkt der Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung auf der direkten und unmittelbaren Unterstützung von Menschen in Not. Unterstützt werden Personen, die infolge ihres körperlichen oder mentalen Zustands oder einer wirtschaftlichen Notsituation Unterstützung benötigen und aus öffentlichen Mitteln oder Krankenkassenleistungen nicht oder nur unzureichend unterstützt werden.

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