Egal ob der Krieg in der Ukraine oder die bedrohlichen Szenarien für die anstehenden Landtagswahlen in mehreren Bundesländern: Nationale ebenso wie globale Herausforderungen sind nicht selten Themen für Hamburger Stiftungen. In verschiedenen Projekten und Veranstaltungen initiieren sie Austausch und Diskurs und eröffnen neue Perspektiven – wie gleich bei zwei spannenden Events im Februar erlebbar. In unserer Rubrik „Stiftungen erleben“ geben wir monatlich eine kleine Auswahl an Veranstaltungstipps. Neben politischen Großwetterlagen geht es diesmal auch um die Fusion von Gaming & Konzert!
Verantwortung: Was bedeutet das im Jahr 2024 in unserer Gesellschaft? Unter dem Leitthema „Verantwortung – zwischen Last und Lust“ gehen die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und die Bar Hadleys in ihrem ZWISCHENRAUM aktuellen Fragen und Themen nach. Der ZWISCHENRAUM verwandelt die Bar im Stile der Salon-Kultur in einen Diskussions- und Lernort, will neue Perspektiven und Diskurse eröffnen und legt dafür auch den Finger in die Wunde. Ausgewählte Gäste geben im moderierten Gespräch Impulse und kommen anschließend im Salon ins Gespräch. Jeden Montag um 19:30 Uhr bei Getränken und Speisen im Hadleys (Beim Schlump 84a).
Am Montag, den 5. Februar ist Holger Niemann zu Gast, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Europäische Friedens- und Sicherheitsordnungen sowie Forschungsreferent bei der Wissenschaftlichen Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg.
Der UN-Experte betrachtet gemeinsam mit Moderatorin Gesche Keding, vor welchen Herausforderungen die Weltordnung und die Vereinten Nationen knapp zwei Jahre nach Beginn des Krieges von Russland gegen die Ukraine im Februar 2022 stehen. Der Überfall Russlands hat zwar geltendes Völkerrecht verletzt und mit fundamentalen Werten der internationalen Gemeinschaft gebrochen, dennoch stehen die Vereinten Nationen diesbezüglich erstaunlich handlungsunfähig dar. Der Eintritt ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich, eine Reservierung unter reservierungen@hadleys.de wird empfohlen. Mehr Informationen gibt es hier.
Live-Gaming und Konzert im Großen Saal von Hamburgs Wahrzeichen, der Elbphilharmonie! Beim Jugendkonzert „Let’s play“ am Montag, den 12. Februar um 18 Uhr (Platz d. Deutschen Einheit 4) spielt auf der Bühne der Streamer Staiy, dem auf der Plattform Twitch über 300.000 Follower:innen bei Gaming-Übertragungen zuschauen.
Auch in der Elbphilharmonie kann ihm das Publikum über eine große Leinwand dabei zusehen – und in eine neue Klangwelt abtauchen. Für die richtige Soundkulisse sorgen das Ensemble Reflektor und die Geräuschemacherin Simone Nowicki, die regelmäßig auch (Live-)Hörspiele zum Leben erweckt und Filmen zu Gänsehautmomenten verhilft. Gespielt werden zwei preisgekrönte, fantasievolle Spiele: »Journey« begleitet eine Gestalt in Umhang mit kniffligen Rätseln und Aufgaben auf der Reise zu einem hochaufragenden Berg in der Ferne. In »Lost Ember« streift ein Wolf, der in Körper und Geist anderer Tiere schlüpfen kann, durch die Ruinen einer Zivilisation und versucht das Geheimnis um ihren Untergang zu lüften.
Gefördert und ermöglicht wird das Konzert unter anderem von der Stiftung Elbphilharmonie. Als größter Förderer trägt die Stiftung Elbphilharmonie maßgeblich dazu bei, die Elbphilharmonie zu einem »Haus für Alle« zu machen. Sie fördert Projekte und Angebote, die das Musikerleben als auch das Musikmachen jedem Menschen zugänglich machen – unabhängig von Alter, Bildung oder Einkommen. Tickets für das Konzert für junge Menschen ab 14 Jahren gibt es online (ab 8 Euro).
2024: Die Bundesrepublik und das Grundgesetz feiern ihr 75. Jubiläum während bei den Sonntagsumfragen die in Teilen rechtsextreme AfD immer höhere Stimmenanteile verzeichnet. Schon im ersten Monat des Jahres treibt es (bis heute fortwährend) hunderttausende Menschen im kleinen Städtchen ebenso wie in den Metropolen auf die Straße, um zu demonstrieren. Der Auslöser ist das Bekanntwerden eines Treffens von gesichert Rechtsextremen und AfD-Vertreter:innen, in dem Pläne zu massenhaften Abschiebung von Menschen aus Deutschland diskutiert wurden. Was bedeutet das für die anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen in diesem Jahr? Welche Möglichkeiten hat der demokratische Rechtsstaat, um ein (schleichendes) Machtergreifen von Rechtsradikalen und Feinden des Rechtsstaats und der Demokratie abzuwenden?
Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS lädt unter dem Titel „AfD ante portas – Wie weit reicht die Gefährdung der Demokratie?“ zum Talk mit Joachim Gauck, Bundespräsident a.D., Gerhart Baum, Rechtsanwalt, Politiker (FDP) und ehemaliger Bundesinnenminister, Anne Hähnig, Redaktionsleiterin der ZEIT im Osten und Wolfgang Kraushaar, Politikwissenschaftler und Autor. Es moderiert Jenny Friedrich-Freksa, Autorin und Chefredakteurin der Zeitschrift „Kulturaustausch“. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „ZEIT STIFTUNG BUCERIUS aktuell“ und findet am Freitag, den 15. Februar um 19 Uhr im Helmut Schmidt Auditorium der Bucerius Law School (Jungiusstraße 6) statt. Eintritt frei, Anmeldung und weitere Informationen hier.