Im Gegensatz zu den kalten Temperaturen draußen befinden wir uns in heißen politischen Zeiten. Dazu haben die Hamburger Stiftungen im Februar auch einiges zu bieten: Gespräche, Diskussionen und Vorträge über gesellschaftliche Konflikte, Feminismus aus dem Exil und transatlantische Herausforderungen. Hier sind unsere drei Veranstaltungstipps zum Stiftungen erleben:
„Es ist genug für alle da: Gemeinwohl und Gerechtigkeit in der Gegenwart“ – ein Abend mit Jan Skudlarek
Datum & Uhrzeit: Do, 6.2., 18 Uhr
Ort: PLIETSCH Bergedorf, Sachsentor 23, Hamburg
Veranstalter: Netzwerk Bergedorf, eine Initiative der Bergedorf-Bille-Stiftung
Eintritt frei! Um Anmeldung unter info@netzwerk-bergedorf.de wird gebeten!

Das neue Jahr beginnt mit alten Sorgen: Soziale Ungleichheit, politische Polarisierung, gesellschaftliche Konflikte. Kurz: Multiple Krisen. Jan Skudlarek ist dennoch überzeugt: Es könnte besser sein. Deswegen lädt er gemeinsam mit dem Netzwerk Bergedorf zum Austausch ein.
An diesem Abend wirft der Philosoph zunächst einen Blick auf die Konflikte und Triggerpunkte der Gesellschaft und lädt anschließend zur gemeinsamen Diskussion ein: Wie kriegen wir die Krisen der Gegenwart in den Griff? Wie gelingt der Weg in eine gerechtere Gesellschaft? Was verstehen wir unter Gemeinwohl?
Revolution und Care: Gespräch mit Olga Shparaga

Datum & Uhrzeit: Mo, 10.2., 19:30 Uhr
Ort: Gemeindesaal St. Petri, Schmarjestraße 33, Hamburg-Altona
Veranstalter: filia.die frauenstiftung
Eintritt frei! Anmeldung per Mail an veranstaltung@filia-frauenstiftung.de
Weltweit liegt unbezahlte Care-Arbeit zum Großteil bei Frauen – denken wir an Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder Hausarbeit. Dass weibliche Care-Arbeit auch in revolutionären Kontexten eine tragende Rolle spielt, zeigt die in Minsk geborene Autorin und Philosophin Olga Shparaga am Beispiel von Belarus. Shparaga ist politische Aktivistin und Philosophin und gilt als Vordenkerin der Massenproteste in Belarus im Spätsommer 2020. Seit 2020 lebt sie im Exil und war und ist an Forschungsinstituten in Deutschland, Polen, Tschechien, den USA und Wien tätig. Seit 2022 ist Olga zudem im Stiftungsrat von filia.
Sie beschreibt, wie Frauen und queere Personen, die als politische Gefangene inhaftiert sind, mit ihren begrenzten und teilweise versteckten Mitteln für Mitgefangene sorgen: durch ein Lächeln, durch gemeinsames Singen, auch durch Self-Care. Als aktivistische Philosophin, die Belarus 2020 verlassen musste, zeigt Olga Shparaga auch, wie Belarus:innen im Exil Care-Arbeit leisten. Sie vernetzen Aktivist:innen – mal rein situativ, mal digital, mal nachhaltig verbunden – und bereichern politischen Aktivismus mit fürsorglichen Praktiken.
Das Gespräch mit Olga Shparaga führt Hanna Grześkiewicz, Programmleitung bei filia. Das Gespräch findet auf Deutsch statt. Die Schauspielerin und Sprecherin Marion Gretchen Schmitz liest aus ausgewählten Texten von Olga Shparaga.
Der transatlantische Dialog in Zeiten von Trump 2.0
Datum & Uhrzeit: Mi,12.2., 19 Uhr
Ort: Gästehaus der Universität Hamburg, Rothenbaumchaussee 34, 20148 Hamburg
Veranstalter: Bundeskanzler Helmut Schmidt Stiftung
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Donald Trump ist erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden, diesmal mit einem noch deutlicheren Sieg über seine demokratische Herausforderin Kamala Harris. Bereits kurz nach dem Amtsantritt wurden grundlegende Änderungen beschlossen, die auch von Deutschland von hoher Bedeutung sind. Diese Entwicklung wirft zentrale Fragen auf: Wie sollten Europa und die nächste deutsche Bundesregierung auf diese neuen Realitäten reagieren? Wie können europäische Interessen gewahrt werden, ohne den unverzichtbaren Verbündeten im Systemkonflikt zwischen dem demokratischen Westen und autoritären Regimen wie China und Russland zu verlieren?
Im Gespräch mit den Expertinnen und Experten Dr. Anne Dienelt, Dr. Josef Braml und Dr. Elisabeth Winter sollen diese bedeutsamen und aktuellen Fragen mit unterschiedlichen Impulsen diskutiert werden. Moderiert wird der Diskurs von Prof. Dr. Markus Kotzur.